szenemene | Kinder- und  Jugendtheater Schönkirchen                                                                                

Pressemitteilung

 

Der Holocaust, wie ihn Kinder und Jugendliche erlebt haben – davon soll das Theaterstück „Ein Stern auf ihren Herzen” in der Regie von Andrea Oberheiden-Brent erzählen. Ganz bewusst möchte die Theaterpädagogin damit bereits Grundschulkinder ansprechen. „Der Holocaust lässt sich auch ohne die Darstellung von Grausamkeiten erzählen”, so die Mutter eines 8-jährigen Sohnes. „Grundschulkinder setzen sich intensiv mit Werten wie Solidarität, Empathie und Gerechtigkeit auseinander”. Eine behutsame Herangehensweise sei natürlich Voraussetzung.

 

Nach dem Studium der Literatur- und Medienwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte arbeitete Oberheiden-Brent als Filmemacherin und an verschiedenen Theatern. Immer wieder begleitete sie dabei die jüdische Kulturgeschichte, wie z.B. in einem Dokumentarfilm über den jüdisch-amerikanischen Sänger Al Jolson, Star des ersten Tonfilms “The Jazz Singer” (1927). Während dieser Arbeit lernte sie ihren amerikanischen Ehemann Wyman Brent kennen, Gründer der ersten öffentlichen jüdischen Bibliothek in Litauen seit 1943. „Der Holocaust hat in unserer Gesellschaft bis heute Spuren hinterlassen. Wir feiern in diesem Jahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Jede Familie hat ihre eigene Geschichte dazu und wird von Generation zu Generation weitergetragen. Aber meist geht dabei immer auch ein Stück verloren.” Sie selbst sei durch ihre Eltern, die den Krieg in Kiel erlebt haben, sehr früh mit dem Holocaust konfrontiert worden. Die Geschichten um die abtransportierten jüdischen Nachbarn und um einen missglückten Versteckversuch einer jungen jüdischen Frau durch die Großmutter haben sie nie losgelassen.

 

Oberheiden-Brent und ihr Mann Wyman sind seit Jahren mit Inge Auerbacher befreundet. Die 1934 in Deutschland geborene Jüdin wurde als 7-Jährige zusammen mit ihrer Puppe Marlene nach Theresienstadt deportiert und nur knapp überlebt. „Die Verbindung zwischen dem Kind und seiner Puppe im Lager Theresienstadt sind Dreh- und Angelpunkt des Stücks”, so Oberheiden-Brent. Ihr Überleben vermittelt Wärme und Hoffnung. Auerbacher verfolgt die Entwicklung des Stücks und wird selbst in einigen Videosequenzen im Stück präsent sein.

 

Fast die Hälfte der geplanten Besetzung hat Andrea Oberheiden-Brent schon zusammen. „Wir haben für alle zwischen 8 und 15 Jahren etwas dabei: große und kleine Rollen, solche, die “nur” digital eingesprochen werden, bis hin zu Rollen ohne Text”, so die Regisseurin. Geprobt wird in der Schule im Augustental in Schönkirchen; die Premiere findet 2022 statt. Auch nach diesem Stück möchte Andrea Oberheiden-Brent ihre Theatergruppe „sZeneMene” in ihrem Heimatort Schönkirchen weiterführen. Anmeldungen auch unabhängig vom Theaterstück nimmt sie gerne entgegegen.